Phase 2 - Schritt 8. In der 2. Phase der Krisenbewältigung brechen die Gefühle auf

Phase 2 - Schritt 8
Die Krise bewegt sich dem Höhepunkt und damit ihrem Wendepunkt zu:
Wir beginnen uns den schmerzlichen Tatsachen der Anforderungskrise zu stellen, wenden jedoch gleichzeitig unterschiedliche Abwehrmechanismen an, wie z. B. Verleugnung, Ausbildung einer Sucht oder Krankheit, Verdrängung oder Regression, Schmerz, Wut, Zorn, Freude, Angst vor Leben und Tod.
Die Gefühle wechseln sich ständig ab und können nur sehr schwer kontrolliert werden. Schuldgefühle werden entwickelt und/oder wir beginnen damit, einen Schuldigen zu suchen.
Wir entwickeln eine Anfälligkeit für Körpersymptome und Schlafstörungen. Diese Phase ist für uns am schwersten zu ertragen, vor allem, weil die Emotionen, die wir nicht gewohnt sind und zuvor abgespalten hatten, nun wie eine Welle über uns zusammenstürzen.
Und doch ist es in dieser Phase äußerst wichtig, das Chaos und Wechselbad der Gefühle auszuhalten und nicht zu verdrängen.
Auf diese Weise gelingt eine Bewältigung. Das Erregungspotential erreicht in dieser Phase ihren Höhepunkt. Die Suizidgefahr steigt. Durch eine kollektive Krise ergibt sich durch die Gleichzeitigkeit noch eine potenzierte Steigerung durch das belastende Ungleichgewicht zwischen subjektiver Bedeutung für den Einzelnen und den Bewältigungsmöglichkeiten, die jedem zur Verfügung stehen. Die Bedrohung besteht auch darin, dass die Erfahrung, dass eigene Leben gestalten zu können in Gefahr ist.
Das kennzeichnet das Ende der zweiten Phase, an dem die Krise an ihrem Höhepunkt ist.
Ein Mensch in der Krise weiß eventuell keinen Ausweg mehr. Das bisherige Verhalten und die Strategien führen nicht weiter.
Möglichkeiten des Umganges: Für jeden Tag der folgenden Woche kommt eine Herausforderung mit einer kreativen Übung.)
1. Starke Emotionen lassen sich nicht wegleugnen oder wegdiskutieren. Sie sind da und gehören zu schweren Krisen einfach dazu. Der erste Schritt ist daher, diese – zumindest eine zeitlang – zuzulassen und zu akzeptieren.
Kreative Aufgabe: Male dein momentanes Stimmungsbild, freie Materialwahl, danach Reflexionen in das Maltagebuch schreiben.....
Vorschau: 2. Auseinandersetzung mit der störenden Hauptemotion, 3. in innerlicher und äußerlicher Bewegung bleiben, 4. Klärung der Gedanken und kreative Strategien, 5. neue Ordnungstrukturen finden, die Sicherheit geben, 6. Austausch suchen, 7. Entspannung und kreativ konstruktive Gedanken finden.
Wenn das alleine nicht gelingt, dann ist eine persönliche Begleitung nötig. Dadurch können die in der Krise liegenden Entwicklungsmöglichkeiten besser genutzt werden.
Verena Kast beschreibt aus Ihrer Praxis, dass die Bewältigung von Krisen mit positiven Veränderungen einhergehen kann und »posttraumatisches Wachstum« möglich ist. Eine der besten Voraussetzungen der Resilienz ist, dass man Hilfe zulassen kann, wenn man sich selbst in einer Sackgasse befindet.
„Im schöpferischen Prozess spricht man an dieser Stelle vom schöpferischen Sprung“
(Kast 1989, S.26).
Für uns selbst, wenn wir die Krise auch als kreativen Prozess erleben können, werden wir dann kreativ, wenn wir mit den uns bekannten Mitteln und Ideen ein Problem nicht mehr lösen können. In dieser Phase sind wir in der Inkubationsphase, bezogen auf den kreativen Prozess. Die Probleme gären in uns, es spitzt sich zu. Unruhe, Frustration, Zweifel am Selbstwert und Kompetenz sind Begleiterscheinungen. Deshalb ist es für die emotionale und geistige Abwehrkraft von großer Wichtigkeit sich gestalterisch mit den individuellen persönlichen Herausforderungen zu betätigen.
Und die guten Aussichten: Eine Krise kann die Verbesserung von Beziehungen hervorbringen, die Persönlichkeit stärken, die Offenheit und Flexibilität stärken, Dankbarkeit und Lebensfreude bei kleinen Dingen steigern und deine Kreativität voll hervorbringen.
Falls Sie gerne Einzelstunden online oder persönlich in ihrer Krisenbewältigung nutzen möchten:
Karin Dreier, +43650 6165708, Praxix 1010 Wien, Werdertorgase 12/3, online: zoom, skype oder whatsapp-video möglich