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Phase 3_Schritt 18: Aha Erlebnisse und kreative Prozesse



Schritt 18_Phase 3: Aha Erlebnisse und kreative Prozesse

Aha-Erlebnis ist ein vom deutschen Psychologen Karl Bühler geprägter Begriff aus der Psychologie, der das schlagartige Erkennen eines gesuchten, jedoch zuvor unbekannten Sinnzusammenhanges bezeichnet.


In der psychologischen Forschung zur Einsicht taucht es oft als Charakteristikum auf, das sich nach vermeintlich vollendetem Erkenntnisprozess einstellt.


Ein neuerer theoretischer Ansatz des Aha-Erlebnisses geht von vier definierenden Merkmalen aus:


1. das Aha-Erlebnis kommt plötzlich.

2. die Lösung eines Problems kann flüssig verarbeitet werden.

3. das Aha-Erlebnis löst positiven Affekt aus (die von Bühler erwähnte Lustbetonung).

4. Die Person, die eine plötzliche Einsicht erlebt, ist von der Richtigkeit der Lösung überzeugt.


Laut Verena Kast ist in der 3. Phase von kreativen Prozessen die Einsichtsphase mit einen deutlichen „Aha“ Erkenntnis, die Freude und Erleichterung bringt.

In ihr wird eine deutliche sinnvolle Erkenntnis gefunden. Man atmet auf, das Chaos beginnt sich zu ordnen.

Diese neuen Erkenntnisse, verbunden mit neuen Einsichten, neuen Erlebnis- und Verhaltensweisen auf der Ebene der eigenen Person ist das das eigentlich Kreative, das aus der Krise heraus geboren wird.

John Kounios und Mark Beeman erläutern in ihrem Buch: „Das Aha-Erlebnis“, wie plötzlich Einsichten entstehen und wie wir sie erfolgreich nutzen“ detailgenau wie wir diese Prozesse nutzen können. Einen Auszug daraus:

Aha Erlebnisse sind plötzliche Einsichten: «Es hat einfach klick gemacht», «Plötzlich fügte sich eins ins andere», «Der Groschen ist gefallen» oder auch «Es viel mir wie Schuppen von den Augen». Was der Laie Geistesblitz, Eingebung oder Erleuchtung nenne, werde von Psychologen «Einsicht» genannt und als Form der Kreativität betrachtet.


Es gibt wissenschaftliche Experimente, bei denen es gelang, das Geschehen im Gehirn bei einem «Aha-Erlebnis» zu verfolgen: „Im Augenblick des Aha-Erlebnisses leuchtet ein Schüsselbereich der rechten Hemisphäre auf“, erläutern die Forscher.


Typisch für eine Einsicht sei zudem ein immenses Gefühl der Freude und Bedeutsamkeit.

Die Forscher widmen sich dennoch ausführlich der Frage, wie man einsichtsvoller werden kann. An Beispielen wird erläutert, warum eine positive Umgebung kreative Einsicht verstärkt. Es sei sinnvoll, bei einem schier unlösbaren Problem abzuschalten, eine Pause zu machen, an anderes zu denken und anderes zu machen.


«Einsichtsauslöser tauchen zu den unwahrscheinlichsten Zeiten

und an den abwegigsten Orten auf und decken verborgene Verbindungen

zwischen Ihren Ideen und Erfahrungen auf.»


Viele Zeitspannen ließen sich zugunsten von Kreativität umfunktionieren – klassisches Beispiel sei die innere Einkehr beim Duschen oder beim Essen in ruhiger, isolierter Umgebung, heißt es im Buch. Die moderne Gesellschaft wirke dem allerdings entgegen, weil sie kaum noch Raum für Isolation und innere Einkehr lasse. Die innere Welt des Ruhezustandsnetzwerkes habe kaum noch eine Chance.


«Wir sind Sklaven des gegenwärtigen Moments, und uns bleibt wenig Gelegenheit für stille Introspektion und mentale Reisen.»


Die Autoren beklagen eine «Sucht nach ständiger Stimulation und das unerbittliche Streben nach (unkreativer) Produktivität, verstärkt durch Technologie und globalen Wettbewerb».


Damit sprechen sie wohl vielen Menschen aus der Seele, vor allem auch jetzt, da uns die Krise in völlig neue Situationen und Herausforderungen bringt, in denen wir kreative Pausen und Aha-Erlebnisse für die nächsten Schritte dringend brauchen.


Aha-Erlebnisse können jederzeit auftreten: Im Tag-Traum, im Nacht-Traum, in einem Gespräch, im Gestaltungsprozess, in Konflikten....


„Meine Seele trägt wie mein Körper das Geheimnis von Wandel und Wachstum in sich“

Übung:

Nehme 3 Din A 4 Zettel und markiere sie mit Vergangenheit – Gegenwart und Zukunft.

Suche in Zeitschriften je ein Symbol für die 3 Zeiten, die dir Sicherheit und Gehalten-Sein vermitteln und klebe sie auf den jeweiligen Zettel.

Vielleicht erinnerst du dich dabei auch, wie es Dir schon mal sehr gut gelungen ist eine Krise gut zu bewältigen.

Stelle dich dann nacheinander auf alle 3 Zettel drauf. Als erstes auf den Vergangenheits-Zettel, dann auf den Zukunftszettel und als letztes auf den Gegenwarts-Zettel. Lasse dir auf jeden Zettel die Zeit und lasse eine Erkenntnis kommen, die dir im Hier und Jetzt hilfreich ist.

Schreibe dir deine Erkenntnis in dein Tagebuch und wie du sie in deinem Alltag umsetzt.

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